Rauchverbot im Auto: Das solltest Du wissen!
Darum kann Zigarette am Steuer teuer werden – in Deutschland und im Ausland
Für manche Leute gehört die Zigarette einfach zum Fahren dazu. Rechtlich betrachtet wird diese Selbstgefährdung im Straßenverkehr in Kauf genommen: Das Rauchen am Steuer ist in keinem europäischen Land strafbar, solange keine Schwangeren oder Kinder mitfahren. Wir erklären, wie Du in Deinem Fahrzeug verantwortungsvoll vapen oder eine Zigarette genießen kannst, ohne dass Strafen wie Bußgelder drohen.
Mehr Schutz für Passivraucher: Das schlägt der Bundesrat vor
In Deutschland gibt es bisher keine Einschränkungen für das Rauchen am Steuer - es gibt also kein Rauchverbot am Steuer. Am 11. März 2022 beschloss der Bundesrat jedoch, das Bundesnichtraucherschutzgesetz zu ergänzen: Das Rauchen in geschlossenen Fahrzeugen soll untersagt werden, solange Schwangere oder Kinder mitfahren. Bei Missachtungen sollen Strafen in Form von Bußgelder zwischen 500 und 3000 Euro drohen. Damit nimmt sich der Bundesrat andere europäische Länder, wie beispielsweise Frankreich, zum Vorbild, in denen bereits ähnliche Gesetze gelten.
Das Rauchverbot: Wann und wo ist die Zigarette am Steuer verboten?
- In Frankreich, Irland und Belgien darf im Auto nicht in Anwesenheit von Minderjährigen unter 18 Jahren geraucht werden.
- England macht eine Ausnahme bei Cabrios mit offenem Verdeck.
- In Italien wird das Rauchen in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren im Straßenverkehr mit besonders hohen Bußgeldern belegt. Auch Teenager sollten nicht im Auto sitzen, wenn ein Mitfahrer raucht, das Bußgeld fällt in diesen Fällen aber niedriger aus.
- In Österreich werden Minderjährige ebenfalls geschützt, in Taxis ist das Rauchen aber weiterhin uneingeschränkt erlaubt.
- Auch die Schweiz hat bisher keine Regelungen zum Nichtraucherschutz im Auto eingeführt.
- Der Nichtraucherschutz gilt übrigens unabhängig von der Billigung der gefährdeten Personen. Genaugenommen könnte in Italien eine schwangere Autofahrerin mit Zigarette 500 Euro Bußgeld für die Gefährdung ihres Baby zahlen, auch wenn sie allein im Wagen sitzt.
In diesen Fällen kann Rauchern im Auto ein Bußgeld drohen
Ein komplettes Rauchverbot im Auto droht in Deutschland oder anderen europäischen Ländern nicht. Essen, Trinken und Rauchen ist hierzulande erlaubt, solange andere Straßenverkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. Wenn Du Deine Zigarette aus dem Fenster schnipst, gilt das als Ordnungswidrigkeit und kostet bis zu 50 Euro Strafe. Im schlimmsten Fall könntest Du einen Brand verursachen und theoretisch für die Schäden zur Verantwortung gezogen werden. Auch für andere Teilnehmer im Straßenverkehr könnte herumfliegende Glut auf der Straße eine Gefahr darstellen. Zigarettenstummel also niemals einfach in den Fahrtwind schnipsen, sondern immer im Autoaschenbecher entsorgen.
Passivrauchen im Auto: Bisher nur ein Kavaliersdelikt
Das Rauchen im Auto ist prinzipiell kein Problem, solange andere Straßenverkehrsteilnehmer nicht eingeschränkt oder gefährdet werden. Das gilt natürlich auch für die eigenen Mitfahrer: Für verantwortungsbewusste Fahrer sollte selbstverständlich sein, dass Mitfahrer nicht unfreiwillig zu Mitrauchern gemacht werden – unabhängig vom Alter oder vom Gesundheitszustand. Ein offizielles Rauchverbot im Auto, wenn Minderjährige mitfahren, schärft das Bewusstsein von Eltern und Autofahrern und trägt zum rücksichtsvolleren Umgang mit Nikotinprodukten bei.
Was droht bei Verstößen gegen den Nichtraucherschutz?
Verstöße gegen die in den Ländern geltenden Nichtraucherschutzgesetze im Auto werden mit 50 bis zu 1000 Euro Bußgeld bestraft. In Deutschland sind Bußgelder bis zu 3000 Euro für Raucher geplant, die in Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren im Auto rauchen. Wer Schutzbedürftige wie Schwangere und Minderjährige im eigenen Fahrzeug zum Passivrauchen nötigt, gefährdet damit nicht nur die gute Laune, sondern auch die Gesundheit seiner Mitfahrer. Das geplante Rauchverbot im Auto nützt vor allem Kindern, die sich gezwungenermaßen an die Gewohnheiten ihrer Eltern anpassen müssen und deshalb besonderen Schutz genießen sollten.
Fazit zum Thema Rauchverbot: Rauchen am Steuer bleibt eine persönliche Sache
In den meisten europäischen Ländern beziehen sich bestehende Rauchverbote im Auto nur auf Fahrten mit schutzbedürftigen Mitfahrern. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere werden mit diesem eingeschränkten Rauchverbot besonders geschützt. Zum gesunden Menschenverstand gehört natürlich dazu, seine Mitmenschen nicht zum Passivrauchen zu zwingen – weder in Fahrzeugen, noch in anderen geschlossenen Räumen. Freundliches Nachfragen vor dem Antritt einer Fahrt erspart Rauchern und Nichtrauchern viel Stress und macht politische Beschlüsse und bürokratische Prozesse eigentlich überflüssig. Das eigene Auto bleibt also eine Erweiterung des persönlichen Raums: Du kannst singen, weinen, rauchen und genießen, andere Fahrer anschreien oder E-Zigaretten vapen, solange kein Müll auf der Straße landet und Deine Mitfahrer nicht zu unfreiwilligen Passivrauchern werden.