wie wird shisha-tabak herstellen
26.04.2023

Wie wird Shisha Tabak hergestellt?

Wasserpfeifen-Tabak und seine Herstellung unterliegen in Deutschland der Tabakverordnung. Sie besagt, dass der Grundtabak maximal 5 % Feuchthaltemittel enthalten darf. Auch wenn viele Raucher*innen feuchtere Tabakwaren bevorzugen, berge hohe Mengen an Glycerin erhebliche gesundheitlichen Risiken. Bei der Erhitzung durch das Rauchen können sich krebserregende Stoffe bilden. Zudem sollen Verbraucher*innen nicht zu viel für gestreckte Tabakprodukte bezahlen.

Shisha Tabak vs. Klassischer Tabak: Was ist der Unterschied?

Shisha Tabak enthält – anders als klassische Tabakwaren – keinen Teer im Grundtabak. Automatisch gesünder ist er deshalb jedoch nicht, da Teer generell erst bei der Erhitzung von Rauchwaren entsteht. Die Filterung durch das Wasser einer Shisha filtert einige Substanzen heraus. Dadurch nimmst Du weniger Schadstoffe auf als bei herkömmlichen Zigaretten.

Da das Wasser den Rauch vor dem Inhalieren abkühlt, atmen Konsument*innen ihn jedoch tiefer ein als üblich. Dies kann dazu führen, dass Du bei einer Shisha-Session so viel Nikotin aufnimmt wie durch 10 Zigaretten. Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, kannst Du auf einen nikotinfreien Shisha Tabak zurückgreifen oder ihn einfach selbst herstellen.


Die Herstellung – Woraus besteht Shisha Tabak?

Shisha Tabak besteht zum Großteil aus grobem oder feinem Rohtabak. Er dient als Trägermaterial, um Aromen, Feuchtmacher und andere Inhaltsstoffe wie Nikotin zu rauchen.

Welcher Grundtabak wird für Wasserpfeifentabak verwendet?

Für die Herstellung von Wasserpfeifentabak wird meist Virginia Grundtabak verwendet. Der hohe Zuckergehalt des Rohtabaks sowie der geringe bis mittlere Nikotingehalt eignen sich vor allem für Einsteiger*innen. Der helle Tabak stammt ursprünglich aus Amerika, wird jedoch inzwischen auch in Deutschland angebaut; etwa in Bayern. Die Trocknung erfolgt mit Heißluft.

Burley Tabak ist ein besonders pflegeintensiver, dunkler Rohtabak. Er wird ausschließlich in Kanada, Mittelamerika, Indonesien, Uganda und den USA angebaut. Einfache Lufttrocknung sorgt für einen besonderen Geschmack Deiner Mischung.

Glycerin (Molasse): Feuchthaltemittel für Shisha Tabak

Glycerin, auch Molasse, dient als Feuchthaltemittel für den Tabak, den du auch in deiner Wasserpfeife verwenden kannst. Es wird diesem während der Herstellung zugegeben, um für eine angenehme Rauchsession und authentisches Aroma zu sorgen. Bei der Herstellung vermengen Anlagen den Grundtabak mit Befeuchtungsmittel. Molasse kannst Du zudem verwenden, um angebrochenen Tabak erneut zu befeuchten.

Aromen – guter Geschmack für Deinen Shisha Tabak

Aromen sind für viele Smoker*innen unverzichtbarer Bestandteil genussvoller Rauchrituale: von fruchtiger Melone, über herben Kaffee-Geschmack, bis zu Gurken- oder Popcorn-Aroma. Besonders beliebt ist derzeit der Geschmack von Cocktails wie Pina Colada.

In einigen arabischen Ländern ist starker Shisha Tabak ohne Aromatisierung mit natürlichem Geschmack verbreitet. Wenn Du auf künstliche Zusatzstoffe verzichten möchtest, kannst Du Deine Rauchware selbst mit Trockenfrüchten oder Honig aromatisieren. Einige Smoker*innen füllen die Bowl ihrer Shisha mit Rosenwasser, welches einen erlesenen Geschmack bietet.

Luftrocknung vs. Heißlufttrocknung – die Tabakherstellung

Die Tabakherstellung unterscheidet sich danach, welcher Grundtabak zur Herstellung verwendet wird. Zunächst erfolgt die Ernte des Rohtabaks, welcher entweder natürlich luftgetrocknet oder mit speziellen Maschinen heißluftgetrocknet wird. Anschließend wird er gewaschen und erneut getrocknet. Die Anzahl der Durchgänge beeinflusst das Aromenprofil: Je mehr Waschungen, desto milder das Endprodukt. Nach dem Waschen erfolgt die Zugabe von Süßungsmitteln, Feuchthaltemittel und Aromastoffen. Diese werden gründlich untergemengt und erhalten Zeit, um in die Tabakmasse einzuziehen.

Kann man Shisha-Tabak selber herstellen? 

Die Herstellung von Shisha Tabak, Aromen und Feuchthaltemittel unterliegt in Deutschland strengen Herstellungsstandards. Neben der industriellen Herstellung mit Naturtrocknung oder Heißlufttrocknung ist die Herstellung Deiner Mischung auch zuhause möglich.

Shisha-Tabak lässt sich mit relativ geringem Aufwand selbst herstellen. Dies ist meist teurer als der Kauf, bietet Dir jedoch die volle Kontrolle über alle Inhaltsstoffe. Als Grundlage benötigst Du einen hochwertigen Rohtabak und Molasse zur Befeuchtung. 

Welcher Grundtabak eignet sich für selbstgemachten Shisha Tabak?

Welchen Grundtabak Du für Deinen selbstgemachten Shisha Tabak wählst, ist Geschmackssache. Neben Virginia und Burley eignet sich auch Orient. Wenn Du gerne experimentierst, ist die Mischung verschiedener Sorten möglich, um Dein perfektes Aroma zu kreieren. Auf 100 Gramm Glycerin kommen etwa 20 Gramm Rohtabak. Bedenke, dass das Gewicht sich nach der Aufbereitung halbiert.

Schritt 1: Aufbereitung des Rohtabaks

Für die Aufbereitung löst Du die Blätter des Rohtabaks von den Stielen. Gib die geputzten Blätter in eine Schüssel. Sind sie eher trocken, kannst Du sie bröseln; sind sie feucht, kannst Du sie mit einer Schere schneiden. Achte darauf, sie nicht zu fein zu zerkleinern, da die Molasse sonst nicht gut in die Mischung einzieht und das Endergebnis zu hitzeempfindlich wird. Äste kannst Du mit verarbeiten. Damit sie sich beim Rauchen nicht im Kopf der Shisha verkeilen, solltest Du sie jedoch zerkleinern.

Schritt 2: Tabak waschen

Durch Waschen bereitest Du den Shisha-Tabak auf die Zugabe der übrigen Inhaltsstoffe vor. Für intensives Aroma kannst Du auf die erste Waschung verzichten. Als erstes tränkst Du den Grundtabak mit einem Liter Wasser und knetest ihn eine bis zwei Minuten durch, bevor Du ihn abgießt. Im zweiten Durchgang gießt Du kochendes Wasser über die Blätter. Die Pflanzenteile benötigen rund fünf Minuten Einweichzeit, bis ihre Poren sich öffnen. Nun ist die Mischung fast bereit, Aromen und Molasse aufzunehmen.

Schritt 3: Trocknung des Shisha-Tabaks

Presse nach dem Aufbrühen mithilfe zweier Löffel die Flüssigkeit aus dem Shisha-Tabak heraus. Dies funktioniert besonders gut mit einer Knödelpresse. Je sorgfältiger Du vorgehst, desto besser wird das Endprodukt. Der ausgewrungene Tabak wird dann auf mehreren Lagen Küchenkrepp getrocknet. Bedecke ihn mit einem weiteren Küchentuch und rolle mit einem Nudelholz darüber. Wiederhole den Vorgang, bis keinerlei Flüssigkeit mehr austritt. Nach dem Abgießen zupfst Du den Shisha-Tabak vorsichtig auseinander.

Wichtig: Gewaschener Tabak sollte binnen drei Tagen verarbeitet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Schritt 4: Tabak anfeuchten

Im letzten Schritt erfolgt das Anfeuchten. Dabei entstehen aus 20 bis 25 Gramm trockenen Rohtabaks etwa 30 bis 40 Gramm Saugtabak. Setze ihm in einem luftdichten Behältnis die nötige Menge an Molasse zu und lass die Mischung mindestens sieben Tage lang reifen. Befindet sich die Molasse noch an der Oberfläche der Tabakfasern, verdampft sie schneller. So rauchst Du Glycerin ohne den eigentlichen Trägerstoff, was Kopfschmerzen verursachen kann. Die Reifung kann bis zu zwei Wochen dauern.

Shisha-Tabak lässt sich mit wenig Aufwand selbst herstellen

Ob Virginia oder Burley, mit Nikotin oder ohne, liebliche oder herbe Aromen – Unzählige Shisha Tabaksorten halten für jede Vorliebe etwas bereit. Bewusste Smoker*innen rauchen hochkarätige Tabakwaren oder stellen ihren Shisha Tabak gleich selbst her. So besitzt Du mehr Kontrolle über den Nikotingehalt und profitierst von einem individuellen Smoke-Erlebnis. Unsere Anleitung hilft Dir dabei, ein angenehmes und sicheres Produkt zu rauchen.