Mann hält Burley-Tabak
10.10.2024

Burley-Tabak: Der Alleskönner unter den Tabaksorten

Inhaltsverzeichnis

Der Burley-Tabak, einst eine zufällige Entdeckung auf den Feldern Amerikas, hat sich zu einer der prägendsten Tabaksorten weltweit entwickelt. Ursprünglich in Kentucky kultiviert, zeichnet sich diese Tabakart durch ihren markanten Charakter und vielseitige Verwendbarkeit aus. Im 19. Jahrhundert begann seine Geschichte als eine der Haupttabaksorten in Amerika, und bis heute bleibt er eine wesentliche Komponente in zahlreichen Tabakprodukten. Von seiner robusten Natur bis zu seinem unverwechselbaren Geschmacksprofil – der Burley-Tabak steht für eine tief verwurzelte Tradition in der Tabakkultur. Im folgenden Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Eigenschaften, die Verwendung und die faszinierende Geschichte des Burley-Tabaks.

Was ist Burley-Tabak?

Der Burley-Tabak wurde erstmals in Kentucky angebaut. Dort entwickelte er sich im 19. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Tabaksorten der USA. Im Gegensatz zum Virginia-Tabak besitzt Burley-Tabak einen höheren Nikotingehalt und weniger Süße. Sein Aroma mit der kakaoartigen Note und den erdigen und holzigen Nuancen kann als leicht bitter beschrieben werden. Aufgrund dieser Eigenschaften wird Burley-Tabak vorzugsweise für Zigarren oder als Pfeifentabak verwendet. In Zigarettentabak wird er ausschließlich als Beigabe genutzt. Der sogenannte American Blend besteht zu 30 bis 40 % aus Virginia-Tabak, 40 bis 60 % Burley-Tabak und 10 bis 20 % Orient-Tabak. Einen besonders hohen Anteil an Burley-Tabak ist im Pueblo Burley Blend zu finden. 

Burley-Tabake werden zusätzlich in zwei Kategorien aufgeteilt. Der “White Burley” besitzt hellere Blätter und einen leichteren süßlichen Geschmack. Der “Kentucky Burley” besitzt die eher typischen dunkleren Blätter und einen kräftigeren, schweren und weniger süßen Geschmack. 

Anbau und Verarbeitung des Burley-Tabak

Die Anbaugebiete erstrecken sich von Kentucky und Tennessee in den USA über den Lake Ontario in Kanada bis hin zu Indonesien, Guatemala und Uganda.
Kentucky und Tennessee sind die Kernregionen des Burley-Tabakanbaus. In diesen Bundesstaaten wird die Tabakpflanze aufgrund ihres Klimas und der Bodenbeschaffenheit besonders gefördert. Der Boden ist hier schwer und reich an Nährstoffen, was für den Anbau des kräftigen, vollaromatischen Burley-Tabaks ideal ist. 

In Zentralamerika gibt es ebenfalls Anbaugebiete für Burley-Tabak, besonders in Guatemala. Das tropische Klima bietet eine längere Wachstumsperiode, was die Entwicklung der Tabakblätter positiv beeinflusst. Auch in Indonesien wird Burley-Tabak angebaut. Hier profitiert der Tabak von den tropischen Klimabedingungen und den fruchtbaren Vulkanböden, die eine besondere Note in den Tabakblättern hervorbringen.

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Im Vergleich zum Virginia Tabak benötigt Burley-Tabak neben schwereren Böden eine stärkere Düngung.

Vom Anbau zur Ernte des Burley-Tabaks

Der Anbau beginnt von März bis April. In diesem Zeitraum werden die Samen in Gefäße mit sterilisiertem Wasser gelegt. Erst im Mai werden die Pflanzen auf die Felder umgesetzt. Damit die Pflanze in die Höhe wächst und nicht zu viel Kraft darauf verwendet, Blüten zu bilden, werden eben diese nach ca. 60 Tagen abgeschnitten. Nach etwa weiteren 30 Tagen kann mit der Ernte begonnen werden.

Die Pflanze wächst bis zu 2 Meter hoch und besitzt rosafarbene Blüten. Wie beim Virginia-Tabak sind auch die Blätter beim Burley-Tabak sehr groß. Sein Vorteil hier liegt aber in einer größeren Zellstruktur der Tabakblätter. Durch sie können Zusatzstoffe und Aromen besonders gut ins Blatt eindringen.

Wie bei anderen Sorten auch, ist die Ernte größtenteils Handarbeit. Anders als beim Virginia-Tabak, wo jedes Tabakblatt einzeln abgeerntet wird, wird beim Burley-Tabak die Pflanze inklusive Stängel geerntet und zum Trocknen an gut belüfteten Orten aufgehängt. Die Trocknung dauert in der Regel sechs bis acht Wochen und ist für die Qualität des Tabaks sehr bedeutend. Während der Lufttrocknung reduziert sich der Zuckeranteil in den Tabakblättern, was dem Tabak am Ende seine würzige Note verleiht.

Die Geschichte des Burley-Tabaks: Von den Anfängen bis heute

Die Entstehung des Burley-Tabaks war reiner Zufall. Zwei Farmer aus Ohio entdeckten eine Mutation des Virginia-Tabaks. George Webb und Joseph Fore pflanzen das mutierte Saatgut auf der Farm von Captain Frederick Kautz an, um die Pflanze zu kultivieren. Recht schnell bemerkten die zwei Farmer, dass die Tabakpflanze deutlich empfindlicher ist als die Virginia-Tabakpflanze. Sie besaß geringe Widerstandsfähigkeiten gegenüber Krankheiten und extremen Witterungseinflüssen, was bis heute der Fall ist. Trotz der Widrigkeiten wurde der Burley-Tabak schon bald vielerorts in Kentucky und Tennessee angebaut. Die Farmer erkannten den Wert des Burley-Tabaks, insbesondere wegen seiner Fähigkeit, Aromen und Zusatzstoffe gut aufzunehmen, was ihn ideal für die Verwendung in Tabakmischungen machte. Mit der Zeit wurde Burley aufgrund seines hohen Nikotingehalts und seiner einzigartigen Aromaeigenschaften eine beliebte Wahl für die Herstellung von Zigaretten- und Pfeifentabak.

Industrialisierung und Innovation

Im Zuge der Industrialisierung und des wachsenden globalen Handels wurde Burley-Tabak in andere Teile der Welt exportiert und angebaut. Die Tabakindustrie nutzte fortgeschrittene Anbautechniken und Trocknungsprozesse, um die Qualität und den Geschmack des Burley-Tabaks zu verbessern. Besonders die Technik der Lufttrocknung, die den Zuckeranteil in den Blättern reduziert und dem Burley seine charakteristische Würze verleiht, wurde weiterentwickelt.

Burley-Tabak heute

Heute ist Burley-Tabak ein integraler Bestandteil vieler Tabakmischungen, insbesondere des American Blends, der in vielen kommerziellen Zigarettenmarken verwendet wird. Trotz der Herausforderungen durch die sinkende Raucherquote und zunehmende gesetzliche Regulierungen bleibt Burley-Tabak aufgrund seines robusten Aromas und seiner vielseitigen Verwendbarkeit ein geschätztes Produkt in der Tabakindustrie.

Vielseitig einsetzbar: Burley-Tabak in Zigaretten, Pfeifen und mehr

Produkte aus reinem Burley-Tabak sind eher selten zu finden. Ausnahmen gibt es hier nur bei einigen ausgewählten Pfeifentabaken. Dennoch ist Burley durch seine Saugfähigkeit und sein natürliches Aroma heutzutage wichtiger Bestandteil vieler Tabakmischungen. Mit seinem kakao- oder schokoladenartigen Eigenaroma mag er zwar nicht jedermanns Sache sein, aber vielen guten Mischungen gibt Burley den entscheidenden Schliff.

Neben Virginia und Orientalischem Tabak ist Burley ein wichtiger Bestandteil in allen gängigen American Blend-Mischungen. Durch seinen höheren Nikotingehalt und den kräftigeren Geschmack ergänzt er Virginia-Tabak perfekt.

Burley-Tabak als Zigarrenmaterial

Burley-Tabak wird auch in der Herstellung von Zigarren verwendet, allerdings in einer etwas spezifischeren Rolle als in Zigaretten oder Pfeifentabak. In der Welt der Zigarren ist Burley-Tabak nicht die dominierende Sorte, da traditionell Tabake wie Cuban, Nicaraguan, Dominican und Connecticut Shade häufiger verwendet werden. Dennoch hat Burley-Tabak auch hier seinen Platz gefunden, vor allem aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften. Burley-Tabak wird oft als Teil der Füllung in Zigarren verwendet. Er kann dazu beitragen, die Stärke und das Körpergefühl der Zigarre zu erhöhen, ohne den Geschmack zu dominieren.

Sein natürliches, erdiges Aroma mit Nuancen von Kakao und Holz macht ihn interessant für die Verwendung in aromatisierten oder gewürzten Zigarren. Diese Aromen können dazu beitragen, das Geschmacksprofil einer Zigarre zu bereichern und zu vertiefen.

Fazit: Geschmack, der nicht wegzudenken ist

Tabak gilt seit jeher als ein beliebtes Genussmittel. Dabei bieten Tabaksorten eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen und Stärken an. Der Burley-Tabak ist dabei einer der Rohtabake, die besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit brauchen, um zu einem rauchfähigen Tabak zu werden. Jedoch lohnt sich dieser Aufwand. Ohne ihn würden die beliebten American Blend-Mischungen nicht existieren. Ob Sie Zigaretten oder Pfeifentabak bevorzugen, selbst drehen oder stopfen, überall ist der Burley zu finden und nicht mehr wegzudenken.