Wie der Tabakkäfer die Tabakernte bedroht
17.06.2024

Wie der Tabakkäfer die Tabakernte bedroht

Inhaltsverzeichnis

          Kennen Sie schon den Tabakkäfer? Der Tabakkäfer ist ein kleines, aber äußerst problematisches Insekt, das sich hauptsächlich von getrockneten Tabakblättern ernährt. Dieses kleine Insekt, kaum größer als ein Streichholzkopf, hat das Potenzial, ganze Ernten zu zerstören und somit erheblichen wirtschaftlichen Schaden anzurichten. Zusammen mit den Tabakmotten sind Tabakkäfer für geschätzte 1 % der Ernteverluste verantwortlich. Diese Zahl mag klein erscheinen, aber die Auswirkungen sind weitreichend. Neben den direkten Mengenverlusten gibt es auch indirekte Schäden, die die Industrie betreffen: Preisminderung, Abnahmeverweigerung, finanzielle Einbußen und nicht zuletzt Imageverlust. Dies macht deutlich, dass genaue Kontrollen und wirkungsvolle Bekämpfungsmaßnahmen gegen diese Schädlinge unerlässlich sind, um den Schaden in der Tabakproduktion und -lagerung zu minimieren.

          Was ist ein Tabakkäfer? 

          Der Tabakkäfer, bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Lasioderma serricorne, ist ein kleiner Schädling, der häufig in Tabakprodukten wie Zigaretten,Zigarren und Pfeifentabak zu finden ist. Der Tabakkäfer gehört zur Familie der Speckkäfer. Speckkäfer sind eine große Familie von Käfern, die eine breite Vielfalt an Arten umfassen. Sie sind bekannt dafür, dass sie sich von trockenen tierischen Materialien wie Wolle, Federn, Trockenfleisch und Leder ernähren. 

          Die erwachsenen Tabakkäfer, die etwa 2 bis 3 mm lang sind und eine braune oder rotbraune Farbe haben, weisen eine charakteristische, eher rundliche Körperform auf. Zudem ist der Tabakkäfer polyphag. Das heißt: Neben Tabak kann der Tabakkäfer eine breite Palette anderer organischer Stoffe als Nahrung nutzen. Zu diesen Stoffen gehören unter anderem Gewürze, verschiedene Getreidearten und getrocknete Früchte. Ebenfalls können sie Materialien wie Leder, Bücher, Hundefutter sowie Opium und andere Drogen befallen - dabei machen sie weder vor privaten Vorratskammern noch vor großen industriellen Lagerräumen oder Produktionsstätten keinen Halt.

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          Nicht zu vergessen ist, dass der Tabakkäfer sehr gut darin ist, sich schnell zu vermehren. Die weiblichen Exemplare legen im Laufe ihres Lebens eine beeindruckende Menge an Eiern, was zu einer rapiden Steigerung ihrer Nachkommenschaft führt.

          Ein Befall durch den Tabakkäfer kann für diejenigen, die Zigarren, Zigaretten oder andere Tabakprodukte lagern, erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten. Diese Schäden entstehen nicht nur durch die direkte Vernichtung der Produkte, sondern auch indirekt durch eine Verschlechterung der Produktqualität, was wiederum zu einer Wertminderung führt.

          Wie wirken sich Tabakkäfer auf die Tabakernte aus?

          Tabakkäfer können sich stark auf die Tabakernte und die nachfolgende Lagerung des Tabaks auswirken. Sie legen ihre Eier in den Tabakblättern ab, und die Larven, die daraus schlüpfen, ernähren sich von diesen Blättern. Dies führt zu Schäden sowohl in Qualität als auch Quantität des Tabaks:

          Physischen Schaden

          Tabakkäfer fressen Löcher in die Tabakblätter und schädigen damit das Produkt, was sowohl die verfügbare Menge als auch die Qualität des Tabaks reduziert.

          Qualitätsminderung

          Neben dem physischen Schaden durch Fraß produzieren Tabakkäfer auch Abfallprodukte wie Kot und Hautreste, die den Tabak verunreinigen. Dies kann zu einer Qualitätsminderung führen.

          Lagerungsprobleme

          Ein Befall kann auch während der Lagerung auftreten und die gelagerten Tabakprodukte beschädigen. Das ist besonders problematisch, da der Befall oft erst erkannt wird, wenn der Schaden bereits umfangreich ist.

          Wirtschaftliche Verluste

          Die Schäden und die Qualitätsminderung des Tabaks führen zu wirtschaftlichen Verlusten und können den Wert der Ernte erheblich mindern.

          Betriebsunterbrechungen

          Ein schwerer Befall kann zu Unterbrechungen in der Produktion oder Lagerung führen. Dies führt zu zusätzlichen Kosten, da während dieser Zeit keine Produkte hergestellt oder gelagert werden können.

          Woran erkennt man den Befall durch Tabakkäfer?

          Falls Ihre Zigarren kleine, rund 1 Millimeter große Löcher aufweisen, könnte das ein Hinweis auf einen Tabakkäferbefall sein. Dieser unerwünschte Gast hinterlässt weitere Spuren, die wie folgt erkennbar sind:

          • Sichtbare Käfer und Larven
            Der Tabakkäfer ist ein kleines, braunes Insekt, etwa 2 bis 3 mm lang. Die Larven sind cremefarben und etwa 4 mm lang.
          • Tabakkrümel oder Bohrmehl
            Beim Fressen hinterlassen die Larven des Tabakkäfers kleine Krümel oder Bohrmehl-ähnliche Ausscheidungen.
          • Gesponnene Kokons
            Larven des Tabakkäfers spinnen vor der Verpuppung Kokons. Kokons sind schützende Hüllen, die von Larven vieler Insektenarten, einschließlich der des Tabakkäfers, gesponnen werden, wenn sie sich verpuppen. 
          • Beschädigte Verpackungen
            Tabakkäfer, insbesondere die Larven, können sich durch verschiedene Verpackungsmaterialien fressen.
          • Ungewöhnlicher Geruch
            Ein Befall kann dazu führen, dass der Tabak einen unangenehmen, muffigen oder modrigen Geruch annimmt. Dieser Geruch entsteht durch die Aktivität der Käfer und ihrer Larven, einschließlich ihrer Ausscheidungen und der Zersetzung des Tabaks. 
          • Zugverlust
            Die Larven des Tabakkäfers fressen Gänge durch die Tabakblätter und schwächen dadurch die Struktur der Zigarre. Dies kann dazu führen, dass die Zigarre ungleichmäßig brennt und der Zugwiderstand erhöht wird, was das Raucherlebnis negativ beeinflusst.

          Welche Präventionsmaßnahmen werden angewendet?

          Es gibt zahlreiche Präventionsmaßnahmen, um einem Befall durch den Tabakkäfer entgegenzuwirken, und damit die Notwendigkeit für den Einsatz chemischer Gase und Gifte zur Schädlingsbekämpfung zu minimieren. Einige dieser Maßnahmen umfassen: 

          • Tabakanbauer sollten den Tabak so kurz wie möglich lagern.
          • Regelmäßiges Reinigen und die sofortige Beseitigung von Abfällen und Tabakresten helfen, die Lebensgrundlage für Schädlinge zu entfernen.
          • Tabakstapel sollten zum Schutz mit Planen abgedeckt und am Boden befestigt werden.
          • Geschlossene Lagerräume bieten im Vergleich zu offenen einen besseren Schutz gegen Schädlinge.
          • Gründliche Wareneingangskontrolle. Beim Einkauf von Tabak sollten Stichproben von mindestens 5–10 % der Ware mit Lupe und Lampe auf Schädlinge überprüft werden.
          • Es ist wichtig, dass der Tabak nicht zu dicht gelagert wird und genügend Platz in den Lagergängen vorhanden ist, um eine gute Luftzirkulation zu ermöglichen. 
          • Eine effektive Methode, Tabakkäfer und ihre Larven zu bekämpfen, ist es, die Lagertemperatur des Rohtabaks niedrig zu halten, da sie kühle Bedingungen nicht gut vertragen.
          • Fenster und Türen in Produktionsräumen sollten geschlossen sein, damit die Schädlinge nicht eindringen können. 
          • Fertige Zigarren in möglichst kühle, mit Fliegengittern gesicherte Räume bringen.
          • Wenn Sie Zigarren von einer Auslandsreise mitbringen, sollten Sie diese gleich nach Ihrer Rückkehr für etwa sieben Tage einfrieren, um sicherzustellen, dass sie von einem Befall unversehrt bleiben.

          Fazit: Kleiner Käfer, große Folgen

          Wie Sie sehen, stellt der Tabakkäfer eine ernsthafte Bedrohung für die Tabakindustrie dar. Er ist mehr als nur ein Schädling; er ist ein potenzieller Albtraum für Produzenten und Liebhaber gleichermaßen. Jeder Millimeter dieses winzigen Insekts birgt das Risiko, ganze Ernten zu vernichten und tiefgreifende wirtschaftliche Einbußen zu verursachen.