Wie zeichnen sich Lesepfeifen aus?
05.09.2024

Wie zeichnen sich Lesepfeifen aus?

Inhaltsverzeichnis

Die Pfeife hat in der Welt des Rauchens stets einen besonderen Platz eingenommen. Ihr Siegeszug begann mit den rituellen Pfeifen der Indianerstämme. Ende des 19. Jahrhunderts war das Pfeiferauchen, neben dem Tabakschnupfen und -kauen, eine der verbreitetsten Methoden, Tabak zu genießen. Auch heute ist die Pfeife nicht wegzudenken. Glaspfeifen, die fast ausschließlich zum Rauchen von Cannabis genutzt werden, und die immer beliebter werdenden Shishas, die sowohl alleine als auch in Gruppen verwendet werden, tragen zu ihrer Popularität bei.

Trotz oder gerade wegen der ständigen Weiterentwicklung erlebt die traditionelle Tabakpfeife derzeit einen Aufschwung – dabei bietet die Lesepfeife eine ganz besondere Art des Pfeiferauchens. Was diese Pfeife so einzigartig macht und woher sie ihren Ursprung hat, erfahren Sie hier.

Was genau ist eine Lesepfeife?

Die Lesepfeife, auch als Churchwarden bekannt, zeichnet sich durch ihr langes Mundstück aus. Diese spezielle Bauart verhindert, dass der Rauch in die Augen steigt, selbst wenn der Blick gesenkt ist. Daher sind Lesepfeifen ideal, um dabei ein gutes Buch zu lesen oder sich einfach gemütlich hinzusetzen und zu entspannen.

Im Gegensatz zu anderen Pfeifen werden Lesepfeifen nicht nach ihrer Kopfform, sondern nach der Länge ihres Mundstücks klassifiziert, das zwischen 20 und 45 cm lang sein kann. Für die Herstellung werden hauptsächlich Bruyère-Holz und Meerschaum verwendet, die für ihre Qualität und Langlebigkeit bekannt sind.

Die Ursprünge der Lesepfeifen: Ein Blick in die Vergangenheit

Der englische Name der Lesepfeife lautet "Churchwarden", was ins Deutsche mit "Kirchenvorsteher" oder "Kirchenältester" übersetzt wird. Einer Legende zufolge verdankt die Pfeife ihren Namen diesen Amtsträgern, die aufgrund ihrer wohlgenährten Leiber es bevorzugten, wenn der Pfeifenkopf über ihren runden Bauch hinausragte.

Ursprünglich wurden diese Pfeifen aus Ton oder Porzellan gefertigt, Materialien, die nicht besonders hitzeresistent sind. Um den Rauch ausreichend abzukühlen, bevor er den Mund erreichte, war damals ein langes, geschwungenes Mundstück erforderlich. Erst im 19. Jahrhundert, mit der Entdeckung von Bruyère-Holz für die Pfeifenherstellung, konnten kompaktere Pfeifen produziert werden.

In den vergangenen Jahren hat die Lesepfeife durch die "Herr der Ringe"-Trilogie wieder an Popularität gewonnen. Der Pfeifenhersteller Vauen hat sogar eine spezielle Serie namens "Auenland" auf den Markt gebracht, um diesem Trend gerecht zu werden.

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Lesepfeifen und klassische Pfeifen: Ein Überblick über die Unterschiede

Lesepfeifen und klassische Pfeifen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Design, sondern auch in ihrer Funktion und dem Raucherlebnis, das sie bieten. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Pfeifenarten.

Lesepfeifen

  • Mundstück: Auffällig ist das deutlich längere, oft gebogene Mundstück. Dieses Design sorgt dafür, dass der Rauch kühler und trockener beim Raucher ankommt, da die Feuchtigkeit im langen Pfeifenrohr kondensiert.
  • Verwendungszweck: Lesepfeifen sind vor allem für entspannte, ruhige Momente gedacht. Sie laden zum Ausklingen des Abends ein und sind weniger für den Gebrauch während der Arbeit geeignet.
  • Rauchverhalten: Das lange Mundstück erfordert Übung, da das Zugverhalten anders ist als bei klassischen Pfeifen. Der richtige Zugwiderstand und das korrekte Stopfen der Pfeife sind entscheidend, um ein optimales Raucherlebnis zu gewährleisten.
  • Geschmack: Durch die längere Kühlung wird der scharfe Tabakgeschmack gemildert.
  • Feuchtigkeit: Ein Nachteil der Lesepfeife ist, dass sich Feuchtigkeit im Pfeifenkopf sammelt, da sie aus dem langen Mundstück zurückfließt.

Klassische Pfeifen

  • Mundstück: Klassische Pfeifen haben ein kürzeres, oft gerades Mundstück, was sie handlicher macht und das Sprechen mit der Pfeife im Mund erleichtert.
  • Verwendungszweck: Diese Pfeifen können auch während der Arbeit genutzt werden, da sie es ermöglichen, die Hände freizuhaben und gleichzeitig zu rauchen.
  • Rauchverhalten: Das kürzere Mundstück führt zu einem direkteren Rauchgenuss, ohne die starke Kühlung, die bei Lesepfeifen auftritt.
  • Geschmack: Der Geschmack des Tabaks ist intensiver, da der Rauch weniger abkühlt.
  • Feuchtigkeit: Klassische Pfeifen neigen weniger dazu, Feuchtigkeit im Pfeifenkopf anzusammeln, da das kürzere Mundstück weniger Rückfluss verursacht.

Reinigung der Lesepfeife

Nach dem Rauchen Ihrer Lesepfeife ist es wichtig, diese sorgfältig zu entleeren. Dabei sollten Sie darauf achten, den Tabak vorsichtig aus dem Kopf auszuschütteln, anstatt ihn auszuklopfen, da dies den Pfeifenkopf leicht beschädigen kann. Um das gesamte Mundstück der Pfeife gründlich zu reinigen, empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Pfeifenreinigers für Lesepfeifen. Das ist im Wesentlichen der einzige Unterschied zur Reinigung einer normalen Pfeife. Auch hier gilt: Nach dem Rauchen und Reinigen braucht die Pfeife Zeit zur Regeneration, um für den nächsten Genuss bereit zu sein.

Welchen Tabak brauchen Sie für die Lesepfeife?

Für Ihre Lesepfeife benötigen Sie keinen speziellen Tabak – die Wahl hängt allein von Ihrer persönlichen Vorliebe und der Qualität des Tabaks ab. Grundsätzlich wird zwischen drei Hauptsorten unterschieden: Virginia, Burley und Cavendish.

Virginia-Tabak ist heutzutage der am häufigsten verwendete Pfeifentabak. Sein aromatischer und leicht süßlicher Geruch und Geschmack sind auf seinen hohen Zuckergehalt zurückzuführen. Eine besondere Variante des Virginia-Tabaks ist der Orienttabak, der durch eine Wachsschicht vor dem Austrocknen geschützt wird. Während beim klassischen Virginia-Tabak nur einzelne Blätter geerntet werden, wird beim Orienttabak die ganze Pflanze geerntet. Aufgrund seines intensiven Geschmacks wird Orienttabak nur in geringen Mengen als Würztabak beigemischt.

Burley-Tabak steht an zweiter Stelle der wichtigsten Tabaksorten. Die Blätter ähneln in ihrer Größe dem Virginia-Tabak, sind jedoch deutlich dicker. Burley-Tabak zeichnet sich durch kräftige, kakaoähnliche Aromen aus und ist aufgrund des fehlenden Zuckers nicht so süß wie Virginia-Tabak.

Cavendish-Tabak ist genau genommen ein Burley-Tabak, bei dem durch ein spezielles Verfahren Zucker von außen hinzugefügt wird. Bei der Weiterverarbeitung wird dem Tabak zudem durch Dampf Wärme und Feuchtigkeit zugeführt, um ein mildes und süßliches Ergebnis zu erzielen.

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Ihre Wahl des Tabaks für die Lesepfeife sollte sich daher nach Ihrem persönlichen Geschmack richten, wobei jede dieser Sorten einzigartige Eigenschaften bietet, die das Raucherlebnis beeinflussen.


Fazit: Begleiter für ruhige Momente

Eine Lesepfeife ist nicht für das schnelle Rauchen zwischendurch gedacht, sondern lädt vielmehr zum Entspannen und Verweilen ein. Mit ihrem langen Mundstück ist die Churchwarden besonders dafür gemacht, sich gemütlich in den Sessel zu setzen und den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen. Ein passendes Getränk und ein gutes Buch runden das Raucherlebnis idealerweise ab.